Bis jetzt erhalten die Sprecherinnen und Sprecher der News-Sendungen (Tagesschau, 10v10, Glanz & Gloria) Pauschalhonorare für ihre Einsätze. Jetzt ist im Rahmen des Projekts News2015 beschlossen worden, dass diese Pauschalen abgeschafft werden, die Betroffenen sollen im Stundenlohn bezahlt werden. Dazu werden die Dienstpläne stark geändert.
Diese Änderungen bedeuten für die SprecherInnen eine massive Lohneinbusse. Zwar argumentiert SRF, dass der gesamte Verdienst nicht sinken werde – Tatsache ist aber, dass sie für das gleiche Geld viel länger arbeiten müssen. Dazu kommt, dass durch die neuen Dienstpläne auch die Möglichkeiten eingeschränkt werden, das fürs Überleben notwendige Nebeneinkommen zu erarbeiten.
GAV Artikel 36 gilt auch für SRF!
Eine solch massive Abänderung der Arbeitsbedingungen drückt SRF gegenüber den Betroffenen mit Änderungskündigungen durch. Die im GAV vorgesehene Mitsprache in ‚innerbetrieblichen Organisations- und Produktionsfragen, welche die Mitarbeitenden […] direkt betreffen oder ihr Arbeitsverhältnis berühren‘ war weder den Vorgesetzten noch der Personalabteilung auch nur einen Gedanken wert. Auch das Argument der Lohnreduktion wischt SRF vom Tisch.
SSM fordert: Vorerst keine Kündigungen
Das SSM fordert SRF auf, in Verhandlungen mit den Sprecherinnen und Sprechern auf ihre Argumente einzugehen und Lösungen zu finden, die den Betroffenen auch im neuen Arbeitsumfeld ein würdiges Arbeiten ermöglichen.
Damit faire Lösungen gefunden werden können, braucht es mehr Zeit. Das Projekt News2015 verzögert sich sowieso, deshalb sollen im März keine Kündigungen ausgesprochen werden.
Kurze Dienste: Verhandlungen mit SSM nötig!
Auch die Pflicht, für Dienste, die kürzer als 8 Stunden dauern, mit dem SSM zu verhandeln, wollte SRF missachten. So geht es nicht!
SSM Gruppe Fernsehen / tpc, Andreas Künzi, andreas.kuenzi[a]ssm-site.ch