Schweizer Radios und World Radio Day 2023

Das Radio ist das älteste der elektronischen Massenmedien. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts unterhält und informiert das Radio Menschen durch das Ausstrahlen von Musik und Sprache. 2011 riefen die UNESCO Mitgliedstaaten zum Weltradiotag aus und im folgenden Jahr von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als internationaler Tag anerkannt.
Anlässlich des Weltradiotags am 13. Februar wollen wir auf unsere Eigenheiten der Radiolandschaft in der Schweiz blicken: Die UNIKOM Radios.

Die Union nicht-gewinnorientierter Lokalradios (Unikom), zählt unterschiedliche Radiostationen in der Schweiz, die ein komplementäres Radioprogramm anbieten. Dieses wird grösstenteils von freiwilligen Sendungsmacher:innen gestaltet. Thema der Radioinhalte sind oft das regionale Kulturschaffen, die Lokalpolitik und Musik ausserhalb der Hitparade.

In der Deutschschweiz gibt es acht nicht-gewinnorientierte Radios mit einem Leistungsauftrag für ein komplementäres Programm. Sie unterstehen dem Bundesgesetz über Radio und Fernsehen (RTVG) und erhalten jährlich Beiträge aus dem Haushaltsabgabetopf. Die nicht gewinnorientierten Radios gehören zusammen mit Startup-Radios, der Radioschule klipp+klang und des DAB+ Netzbetreibers digris AG dem Unikom-Verband an. Die acht Unikom-Radios erfüllen wie auch die SRG und einige private Radio- und Fernsehsender mediale Service Public Leistungen: sie berichten über lokale, regionale, nationale und internationale Ereignisse. Acht Unikom-Radios sind in unterschiedlichen Regionen der Deutschschweiz beheimatet sind:

  • Radio 3fach (Luzern)
  • toxic.fm (St. Gallen)
  • Radio Rasa (Schaffhausen)
  • Radio Stadtfilter (Winterthur)
  • Radio Lora (Zürich)
  • Radio X (Basel)
  • Kanal K (Aarau)
  • Radio Rabe (Bern)

Vielstimmig

Die Unikom-Radios tragen zur Medienvielfalt bei und sind eine eigenständige und unabhängige Stimme in der medialen Deutschschweiz. Sie geben unterschiedlichen Bevölkerungsschichten eine wichtige Stimme und informieren in unzähligen Sprachen über relevante Nachrichten in der Schweiz, der Region und dem Heimatland. Rund 3000 freiwillige Sendungsmacherinnen und Sendungsmacher tragen zur Vielfalt und Diversität bei. Sie gestalten zusammen mit festangestellten Radiomachenden Sendungen, Hintergrundgespräche, Musiksendungen, Life-Reportagen und vieles mehr. Unikom-Radios tragen mit dem Einbezug verschiedener Bevölkerungsschichten zu einer nachhaltigen Demokratie bei. Die unabhängigen Radiostationen und ihre Radioschule klipp+klang in Zürich sind zudem wichtige Ausbildungsstätten für Medienschaffende. Nur mit dem Leistungsauftrag kann diese wichtige Arbeit gewährleistet werden: unabhängig funktionierende Medien bilden unabhängige Journalistinnen und Journalisten aus.

Gesamtarbeitsvertrag

2014 hat der Verband der UNIKOM-Radios zusammen mit der Mediengewerkschaft SSM (Schweizer Syndikat Medienschaffender) einen Branchenvertrag abgeschlossen, um gute Arbeitsbedingungen für Medienschaffende zu garantieren und einen Beitrag zur Qualitätssicherung zu leisten. Dieser kollektive Vertrag war bis Ende 2019 gültig, wurde aber bis Ende 2020 verlängert. Im Herbst 2020 nahmen UNIKOM und SSM Verhandlungen auf, um den Branchenvertrag zu überarbeiten und zu verbessern. Beide Vertragspartner haben Mitte Dezember 2020 dem Verhandlungsergebnis zugestimmt. Der neu verhandelte und verbesserte Branchenvertrag trat am 1. Januar 2021 in Kraft. Er ist gültig bis Ende 2025. Der Branchenvertrag zwischen UNIKOM und SSM ist neben dem SRG-Gesamtarbeitsvertrag der einzige Medien-Gesamtarbeitsvertrag in der deutschsprachigen Schweiz. Der Branchenvertrag setzt wichtige und praktikable Rahmenbedingungen für Mitarbeitende von privaten, nicht-gewinnorientierten Radios.

Judith Stofer
Gewerkschaftssekretärin Private Medien & Freischaffende

 

 

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