Trotz Hasskampagen: Starke SRG
„Die Stimmung war gereizt bis ‚hässig‘, als sich SRG Generaldirektor Roger de Weck kürzlich im Zürcher Hotel Savoy Bau en Ville der Phalanx aus SRG-Kritikern entgegenstellte. Der ehemalige Tages Anzeiger Chefredaktor Peter Hartmeier kommentierte das Geraune, Kopfschütteln und die Zwischenrufe mit ‚das Ausmass der Ablehnung, wie sie der SRG entgegenschlägt hat mich erstaunt, das geht bis hin zu offenem Hass.‘ „ (Christof Moser und Othmar von Matt, Feuer im Dach der SRG: Die Billag-Abstimmung wird zur Zitterpartie, SaS, 2.05.2015)
Studie beweist: Die SRG-Sender schwingen oben aus
Es ist legitim eine öffentliche Diskussion über die Frage zu führen, welchen Service Public die SRG anbieten soll. Muss diese Diskussion aber derart gehässig, polemisch und lügenhaft geführt werden? Ist es denn in diesem patriotisch aufgeheiztem Umfeld unmöglich, fair und sachlich über die Leistungen und das Image der SRG zu debattieren?
Es ist möglich!
Das zeigt eine empirische Studie des Marktforschungs- und Strategieberatungsunternehmens zehnvier research& strategy (MdZ-Report Nr. 9) im Auftrag der publisuisse. In der Studie wurden 509 Konsumenten ab Alter 15 zu ihrer Loyalität zu den Sendern SRF 1, SRF 2, RTL und Pro 7 befragt. Die Resultate passen so gar nicht in das grottenschlechte Bild, welches die SRG-Kritiker gerne von den SRG Sendern kolportieren:
- Die Konsumenten geben an, Sendungen auf SRF 1 (Index 129) viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als den Beiträgen auf ProSieben (111) oder RTL (100)
- Den SRG-Sendern (Index 120) wird viel eher attestiert, Sendungen zu bringen, die man regelmässig schaut, als ProSieben (104) oder RTL (100). Besonders deutlich ist der Vorsprung der SRG-Sender, wenn es darum geht, Denkanstösse zu geben und zum Nachdenken anzuregen. SRF 1 (Index 142), SRF 2 (127), RTL (100) ProSieben (109).
- SRG-Sender sind deutlich leistungsfähiger als die Privaten. SRF 1 ist um 55% besser als RTL und um 35% besser als ProSieben.
- Die Konsumenten sind klar der Ansicht, dass die SRG-Sender (Index 138) eine höhere Qualität bieten, als ProSieben (116) und RTL (100).
- Die Bereitschaft SRF 1 Freunden oder Bekannten weiter zu empfehlen (Index 130) ist erheblich grösser als bei den beiden Privaten RTL (100), ProSieben (117).
Die Studienergebnisse machen gemäss den Verfassern deutlich, dass die SRG-Sender sich nicht nur in der Qualität, sondern auch bezüglich der Loyalität der Nutzer deutlich von der privaten Konkurrenz abheben. Für werbetreibende Unternehmen sei dies interessant, da die Untersuchung zugleich empirisch bestätigt, dass eine hohe Senderloyalität sich positiv auf die Wirkung von TV-Spots auswirkt.
Es geht ums Geld und nur ums Geld
Und damit ist auch die Erklärung auf dem Tisch, weshalb ein orchestriertes SRG-Bashing im Gang ist. Die SRG hat eine zu hohe Glaubwürdigkeit, sie ist beliebt und deshalb für die Werbung interessant – ganz anders als die meisten Produkte der Zeitungsverleger, welche zudem immer noch nicht wissen, wie sie im Internet das Geld erwirtschaften können, welches sie in den gedruckten Erzeugnissen seit Jahren verlieren.
Die RTVG Abstimmung vom 14. Juni 2015, wird deshalb von den einschlägigen Kreisen missbraucht, um mit einer bösartigen von Lügen und Halbwahrheiten gespickten Rhetorik die SRG und damit den Service Public zu diskreditieren und zu schwächen. Ein Tor ist wer glaubt, den Verlegern von Blick, Weltwoche, Tages Anzeiger etc. gehe es bei der Diskussion um die SRG um einen hochstehenden Service Public. Es geht ihnen einzig um ihre Pfründe im Anzeigen- und Werbemarkt. Schon fast absurd ist es aber, dass sie mit ihrer Hetzkampagne – sollte sie denn erfolgreich sein- der ausländischen Konkurrenz die Tür zum lukrativen Schweizer Markt noch weiter aufstossen werden – mit der Konsequenz, dass eine kastrierte SRG noch mehr auf Gebühren angewiesen sein wird.
Wer weniger zahlen will, sagt JA zum RTGV
Deshalb gibt es bei der RTVG-Abstimmung am 14. Juni 2015 nur eine richtige Antwort:
JA zum revidierten Radio- und Fernsehgesetz RTVG.
Dies auch deshalb, weil die Gebühren bei einem JA von 462 Franken auf nur noch 394 Franken sinken werden.
Stephan Ruppen, Zentralsekretär SSM
Schweizer Syndikat Medienschaffender
Quellenangaben
Clemens Koop und Kerstin Bolliger, MdZ Report, persönlich, 5.05.2015, S. 54