Es braucht Dich
Hast Du schon die Plakate des Referendumskomitees gesehen? Oder deren abstrusen Behauptungen gelesen? Man merkt schnell, dass die Nein-Kampagne, unterstützt durch finanzkräftige Kreise, es mit Fakten nicht allzu genau nimmt. Deswegen braucht es Dich – oder besser uns alle, jeder und jede, – damit unsere Argumente Gehör finden und die berufliche Realität der Journalist:innen in der Bevölkerung sichtbar wird. Die Arbeitsbedingungen, die Finanzierung und die Meinungsvielfalt werden sich nicht einfach so verbessern, es braucht ein JA zum Medienpaket, damit die Medien auch in Zukunft ihre Aufgaben wahrnehmen können. Wenn wir alle die Argumente in unser Umfeld tragen, können wir etwas bewirken.
Kahlschlag stoppen
Das journalistische Handwerk wird je länger je mehr drangsaliert. Gerade in den Regionen ist das Problem akut. Redaktionen werden zusammengelegt oder abgebaut, Medienschaffende müssen in kürzerer Zeit mehr leisten und erhalten weniger Ressourcen, um zu recherchieren, lokale Berichterstattung wird zu einem Luxus. Es bleibt immer weniger Zeit, um einzuordnen, zu gewichten und interessant zu erzählen. Die Meinungsvielfalt wird nicht abgebildet und der journalistische Auftrag nur noch ansatzweise erfüllt. Um Gegensteuer zu geben, braucht es finanzielle Mittel, die ein JA zum Medienpaket ermöglichen würden. Wer jetzt denkt, nur die Presse und Onlinemedien werden unterstützt, liegt falsch. Auch der Abgabenanteil der lokalen und regionalen Radio- und Fernsehveranstalter wird mit der Gesetzesanpassung erhöht. Ein wichtiges Zeichen für den lokalen und regionalen Service Public.
Ein Beispiel gefällig?
Leandra ist eine junge Journalistin aus dem Raum Bern. «Der Wahrheit etwas näherkommen, Geschichten finden, durch den Tag begleiten, Geschehnisse festhalten, Fakten korrekt vermitteln und das Weltgeschehen aus verschiedenen Perspektiven aufzeigen», ist ihr Credo. Wie betrifft das Medienpaket ihr Leben? Leandra wird am MAZ ausgebildet, die Journalistenschule würde bei einem JA zur Vorlage mehr Mittel aus der Radio- und Fernsehabgabe erhalten - Leandras Ausbildung würde gestärkt. Aus demselben Topf würden die Abgabenanteile der verschiedenen Lokal- und Regionalradios, bei denen Leandra arbeitet, erhöht - Leandras Arbeitgeber wären finanziell besser aufgestellt. Leandra macht nicht nur Journalismus, sie konsumiert ihn auch. Wichtig ist ihr dabei die abgebildete Meinungsvielfalt, alles aus einem einzigen Medienhaus? Lieber nicht. Darum liest sie häufig unabhängige Onlinemedien, die mit dem Medienpaket ebenfalls unterstützt würden – Leandras Medienkonsum würde diverser.
Diese kurze Geschichte einer Nachwuchs-Journalistin zeigt, wie wichtig das Medienpaket für einzelne sein kann. Aber ganz ehrlich, es geht nicht nur um einzelne, es geht um eine informierte Gesellschaft. Und es geht darum, die medienpolitischen Weichen zu stellen. Ein lebendiger Medienmarkt regt die ganze Branche an, bringt neues hervor und führt so zu einem besseren Umfeld für alle. Die Abstimmung zum Massnahmenpaket ist ein Gradmesser für die medienpolitische Stimmung im Land. Gut möglich, dass schon bald die «Halbierungsinitiative» lanciert wird, womit der SRG die Hälfte der Mittel gestrichen würden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss das Vertrauen gegenüber allen Medien hoch sein. Eine vorangehende medienpolitische Abstimmung hilft da, sofern sie mit einem klaren JA endet.
Wir hoffen dabei auf Deine Unterstützung.
PS: Interessante Berichte zum Thema trägt das Komitee «Die Meinungsfreiheit» HIER in ihrem Medienspiegel zusammen.