Das vom SSM organisierte Konsultationsverfahren zum geplanten Stellenabbau von 70 Vollzeitstellen bei SRF ist abgeschlossen. Eine gewählte Personaldelegation aus 14 SRF-Mitarbeitenden hat am 3. September den Konsultationsbericht an die Geschäftsleitung überreicht. Neben der Personaldelegation haben sich Mitarbeitende aller Standorte am Konsultationsverfahren beteiligt.
Die Personaldelegation lehnt das Sparpaket insgesamt ab
In einer Mitteilung an die SRF-Mitarbeitenden kritisiert die Personaldelegation die Wahl der Abteilungen, die von den Sparmassnahmen betroffen wären. SRF will in den «Content»-produzierenden Abteilungen und im Support, der Produktion und Technik, sparen.
Das Konsultationsverfahren zeigte deutlich: Das Personal sieht in diesen Abteilungen kein Sparpotential. Die Arbeit ist schon maximal verdichtet, es gibt keine personellen Reserven.
Auch die Einstellung einiger Jugend-Angebote zugunsten der Fokussierung auf die erfolgreicheren wurde kritisiert. Der Nachwuchs sollte vielseitige Einstiegsmöglichkeiten haben und nicht nach Klickzahlen bemessen werden.
Die Personaldelegation lehnt das Sparpaket deshalb insgesamt ab.
SRF wird im September über die definitiven Sparmassnahmen entscheiden, die das erste Sparpaket betreffen.
Das Sparen geht weiter
Noch vor den Massnahmen infolge der Teilrevision des RTVV, muss die SRG aufgrund der hohen Teuerung und der rückläufigen Werbeeinnahmen bereits 2025 und 2026 abbauen.
Bei SRF bedeutet das für das Jahr eine erneute Kürzung im Umfang von 6.3 Millionen. Im Jahr 2026 ist es noch mehr.
SRF teilte mit, diese Vorgabe mehrheitlich über «Budgetkürzungen» und den «Verzicht auf Services und Projekte» vornehmen zu wollen. Der Abbau von vereinzelten Stellen soll über die natürliche Fluktuation erfolgen können.
Wir wissen: Die angekündigten Sparmassnahmen führen zu einem Stellenabbau bei gleichbleibendem Auftrag. Auch natürliche Fluktuation bedeutet im Effekt ein Abbau.
Im Klartext: Weniger Angestellte machen die gleiche Arbeit. Die Konsequenzen daraus sind, neben dem Verlust der Qualität, mehr Stress für die Mitarbeitende, erhöhte Belastungssituationen, erhöhtes Risiko für Krankheit und weniger Möglichkeit für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.