Dazu ein paar Zahlen. Das fög – Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft hat 2021 gemeinsam mit dem Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) die Darstellung der Frauen in den Schweizer Online- und Printmedien untersucht. Das Resultat überrascht nicht: Frauen sind in den Schweizer Medien deutlich unterrepräsentiert. Der sogenannte Frauenanteil stagniert seit 2015 bei durchschnittlich 23%. Zudem sind Frauen vermehrt im Bereich des Privaten (33%) oder Kultur (27%) zu sehen, weniger aber als Expertinnen (23%) oder in Bereichen wie Sport (13%) oder Wirtschaft (17%).
Es ist 2024 und wir sind immer noch weit weg von echter Gleichstellung. Der Gender Gap in der Medienberichterstattung ist ein Zeichen dafür. Gleichzeitig verstärkt er die bestehende Ungleichheit, da Frauen weniger gezeigt und gleichzeitig stereotype Rollenbilder zementiert werden. Die Medien allgemein, aber insbesondere die SRG als Service public-Unternehmen sind gefordert, diesen Gender Gap in der Berichterstattung endlich zu schliessen.
Die Studie des fög und des IKMZ schreibt dazu Folgendes: «Die starke Unterrepräsentation von Frauen in Schweizer Medien ist ein Ergebnis von bestehenden gesellschaftlichen Strukturen und journalistischen Routinen. Die Medien sind gefordert, zukünftig für eine ausbalanciertere Berichterstattung zu sorgen, Frauen vermehrt als Expertinnen, Sprecherinnen und Führungspersonen zu Wort kommen zu lassen und damit zu einem Abbau gesellschaftlicher Ungleichheiten beizutragen.» Dafür braucht es entsprechende Ressourcen und Formate.
Wenn SRF nun «We, Myself & Why» wegspart, geht eine weitere Stimme verloren, die in der Medienberichterstattung bereits massiv unterrepräsentiert ist. Ausserdem macht «We, Myself & Why» auch FINTAQ+ und Personen mit Migrationsbiografie hör- und sichtbar, berichtet diskriminierungskritisch und inklusiv. Dass nun SRF just dieses Format streicht, ist unverständlich.
Das SRF-Format «We, Myself & Why» muss bleiben – dazu gibt es eine Online-Petition. Unterzeichne auch Du!