
TeleBärn wird mit seiner Konzession an die Gassmann-Gruppe verkauft. Der berner Regionalsender löst sich somit von CHMedia, wo zuletzt viel von Zürich aus kontrolliert wurde. Nicht nur die Leitung der Sender auch die Produktion fand zu grossen Teilen in Zürich statt. So verwunderte es wenig, dass das BAKOM das Unternehmen wegen mangelndem regionalem Sendebezug im 2021 rügte. Das SSM kritisiert die bisher stiefmütterliche Behandlung des Senders sowie den Slalomkurs, den die Unternehmensleitung von CHMedia mit ihrer Expansions- und Konzentrationsstrategie gefahren ist. Grosse Medienhäuser sollen Verantwortung tragen - CHMedia wurde diese Aufgabe nun zu gross.
Gespannt kann auf die Zukunft des konzessionierten Senders in den Reihen der Gassmann-Medien geblickt werden. Gassmann hat mit TeleBielingue bereits einen regionalen TV-Sender, der jedoch seit der letzten Konzessionsvergabe keine Serafe-Gelder mehr erhält. Folglich wird zukünftig eine engere Zusammenarbeit der beiden TV-Sender erwartet. Das SSM mahnt jedoch davor, durch gewonnene Synergien Arbeits- und Ausblidungsplätze zu streichen. Damit die Qualität und der Regionale Bezug verbessert werden können muss die Gruppe dringend in Ressourcen für TeleBärn investieren.
Zuletzt sorgte die Einhaltung der Vereinbarung zwischen den Dachverbänden VSP und TELESUISSE mit den Arbeitnehmer:innen-Verbänden wie dem SSM für Skepsis. Das SSM forderte das BAKOM dazu auf, die Arbeitsbedingungen bei den konzessionierten Radio- & TV-Stationen zu überprüfen. Dies wird nun auch hoffentlich der Fall sein, wenn das BAKOM die Übernahme prüfen wird. Für das SSM ist klar, dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen damit die Qualität in Zukunft wieder den Ansprüchen der Konzession entspricht.
Das SSM fordert von der neuen Besitzerin, dass...
- alle Angestellten und Auszubildenden ihre Stelle behalten können
- die Arbeitsbedingungen gemäss Vereinbarung als Auflage der Konzession eingehalten werden
- sie in den Sender investieren wird, um genügend Ressourcen für qualitativen und regionalen Journalismus zu gewährleisten