Wie die SRG heute im Infointern mitgeteilt hat, konnten sich das SSM und die SRG anlässlich der Verhandlungen zur Lohnrunde 2026, die im November und Dezember stattfanden, auch nach zwei intensiven Runden nicht einigen.
Dem SSM ist bewusst, dass die SRG angesichts des Sparauftrags, der ihr durch politische Entscheide auferlegt wurde, des ambitionierten Transformationsprozesses «Enavant», der angekündigten Massenentlassungen sowie der bevorstehenden Abstimmung über die SRG-Initiative, die wie ein Damoklesschwert über allem schwebt, im Hinblick auf die Lohnrunde 2026 keine grossen Sprünge bei der Erhöhung der Lohnsumme machen kann. Zu vieles ist derzeit noch unsicher und wird sich erst in den kommenden Monaten klären. So ist neben der Initiative noch nicht entschieden, ob das Auslandmandat weiterhin vom Bund mitfinanziert wird, und auch die Kosten einer allfälligen Rückkehr zu UKW sind noch unklar.
Dennoch sollte zumindest die Teuerung ausgeglichen werden, denn die SRG-Löhne dürfen diesbezüglich nicht noch weiter ins Hintertreffen geraten. Zudem sind die Krankenkassenprämien und die Mieten stark gestiegen, was für die Mitarbeitenden einen zusätzlichen Kaufkraftverlust bedeutet.
Die KOF prognostiziert für das Jahr 2026 eine Nominallohnerhöhung von 1.3 Prozent, während bei der UBS-Lohnumfrage von einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 1 Prozent ausgegangen wird, wobei die Medienbranche von 0.9 Prozent ausgegangen wird. Zumindest diese erwartete Lohnerhöhung für die Medienbranche hätte man auch für die SRG-Angestellten erwarten können.
Auch in Bezug auf die Lohnentwicklung forderte das SSM mindestens eine vergleichbare Erhöhung wie in den letzten Jahren. Denn immerhin haben ca. 85 Prozent aller dem GAV unterstellten Mitarbeitenden den Richtlohn noch nicht erreicht. Aus diesen Gründen konnte sich das SSM mit dem Angebot der SRG nach zwei Verhandlungsrunden nicht zufriedengeben, weshalb es zu keiner Einigung zwischen den Sozialpartnern gekommen ist.
Das SSM anerkennt jedoch die Bemühungen der SRG, 0.7 Prozent der Lohnsumme für individuelle Lohnerhöhungen zur Verfügung zu stellen. Zumindest wird es für einen Teil der Mitarbeitenden im nächsten Jahr zu einer Lohnentwicklung kommen.
Nichtsdestotrotz fordert das SSM von der SRG, in den kommenden Jahren dafür zu sorgen, dass die Löhne nicht stagnieren und die Mitarbeitenden keinen weiteren Kaufkraftverlust hinnehmen müssen. Auch wenn grosse Veränderungen und ein schmerzhafter Stellenabbau bevorstehen, muss den Mitarbeitenden, die weiterhin für die SRG tätig sind, Sorge getragen werden