
Wie die SRG SSR bereits letztes Jahr kommuniziert hat, verändert sich die Finanzierung der SRG SSR aufgrund des teilweise ausbleibenden Teuerungsausgleich und wegen sinkender Werbeerträge im Jahr 2025 um CHF 50 Millionen und im Jahr 2026 um CHF 65 Millionen (Projekt «A Minus»). Letztes Jahr im Herbst wurden unternehmensweit rund 150 Stellen abgebaut (bei SRF 75 Stellen, bei RTS 55 Stellen, bei RSI 15 Stellen und bei RTR 4.3 Stellen). Gleichzeitig wurde angekündigt, dass 2026 ein Stellenabbau im ungefähr gleichen Umfang erfolgen wird, also nochmals mindestens 150 Stellen in allen Unternehmenseinheiten. Diese Informationen wurden von der SRG SSR an alle Mitarbeitenden kommuniziert. Kaum hat das neue Jahr angefangen, wurden bereits neue Stellenabbaumassnahmen bei SRF, RTS und RSI angekündigt – weitere werden voraussichtlich im Frühling und Sommer folgen.
Und dann kommt «Enavant»
Auch das Transformationsprojekt «Enavant SRG SSR», welches ab 2027 weitere Einsparungen von mindestens CHF 270 Millionen vorsieht, hat die neue SRG-Direktorin bereits angekündigt. Es ist die Umsetzung der bereits vom Bundesrat beschlossenen etappenweisen Reduzierung der Haushaltsabgabe auf CHF 300 bis 2029, welche der SRG SSR 17 Prozent des Budgets entzieht und gemäss Berechnungen der SRG SSR eine Reduktion von 1000 Stellen bedeutet. Ausserdem stehen in den nächsten Monaten weitere politische Entscheidungen an, welche die Situation noch einmal verändern könnten.
Die Abstimmung zur Halbierungsinitiative wird in der ersten Jahreshälfte des nächsten Jahres erwartet. Aktuell beraten die zuständigen Kommissionen die Initiative und einen möglichen Gegenvorschlag. Zurzeit wird unter anderem die Befreiung aller Unternehmen von der Haushaltsabgabe diskutiert, was für die SRG SSR noch einmal einen massiven finanziellen Einschnitt bedeuten würde (schätzungsweise von mindestens CHF 450 Millionen). Nicht zu sprechen von einer Annahme der Halbierungsinitiative, bei der die SRG SSR CHF 750 Millionen einsparen müsste.
Diese Entwicklungen fordern die Beschäftigen der SRG SSR in hohem Masse. Schon wie im Herbst letzten Jahres stellen wir erneut fest, dass die SRG-Spitze, sei es national oder in den verschiedenen Unternehmenseinheiten, zeitweise planlos wirkt: die Kommunikation zu den Massnahmen ist unklar oder unvollständig, dort wo Konsultationen stattgefunden haben, wurden die Vorschläge des Personals nicht aufgenommen und auch die Umsetzung der Massnahmen hat teilweise zu wünschen übrig gelassen. Das Resultat ist eine grosse Unsicherheit bei den Beschäftigten und ein Vertrauensverlust gegenüber der SRG SSR. Das muss sich ändern!
Der Nationale Vorstand erwartet von der SRG SSR und ihren Unternehmenseinheiten eine transparente und klare Kommunikation zur Finanzlage wie auch zu den Sparmassnahmen und fordert eine echte Mitwirkung der Beschäftigten. Gleichzeitig wird immer klarer, dass der mediale Service public einen radikalen Kahlschlag erlebt – und wir als Mitarbeitende stehen mitten im Sturm. Die SRG SSR muss den Angestellten eine klare Perspektive aufzeigen und geben, klar und deutlich für den medialen Service public einstehen, wie auch eine klare Haltung gegenüber den zahlreichen politischen Angriffen und gegen die «Halbierungsinitiative» einnehmen.
Es ist höchste Zeit: Engagiere dich jetzt im SSM!
Die nächsten Jahre sind geprägt von Sparmassnahmen, Transformationen und Stellenabbau. Diese werden von politischen Entscheiden und wirtschaftlichen Entwicklungen bestimmt. Doch auch wenn die Lage hoffnungslos erscheint, gerade jetzt müssen wir zusammenstehen und uns engagieren. Für eine echte Sozialpartnerschaft, für Mitsprache und für eine Perspektive innerhalb der SRG SSR. Gemeinsam müssen wir uns für den medialen Service Public und gegen die «Halbierungsinitiative» einsetzen.
Nimm an den Versammlungen und Aktionen des SSM in deiner Region teil, überzeuge deine Kolleginnen und Kollegen sich dem SSM anzuschliessen, Mitglied zu werden und sich aktiv zu engagieren!