Natalie Wappler präsentierte wieder eine Reihe von einschneidenden Entscheidungen. Insgesamt sollen bis 2026 weitere 12 Millionen eingespart werden. Dazu werden über alle Abteilungen hinweg 66 Vollzeitstellen abgebaut. Die Begründung ist weiterhin unverändert: Wegfall des Teuerungsausgleichs, zusätzliche Aufwendungen im Technologiebereich und ausbleibende Werbeeinnahmen. Ein Teil davon ist politisch gewollt und spiegelt den andauernden Druck auf den medialen Service Public.
Der Abbau soll vor allem über die natürliche Fluktuation stattfinden. So werden freiwerdende Stellen (aufgrund von Kündigungen durch Mitarbeitende und ordentliche Pensionierungen) nur unter ganz strengen Bedingungen wieder besetzt. Die Geschäftsleitung verspricht sich dank dieses Vorgehens weniger als 30 Kündigungen aussprechen zu müssen. Diese Einsparmöglichkeit wurde von vielen Kolleg:innen während des Konsultationsverfahrens gefordert. Das SSM begrüsst, dass dadurch weniger Mitarbeitende mit einer Kündigung konfrontiert werden müssen. Fakt ist, die Arbeitsplätze, die es bislang gab, werden unwiderruflich gestrichen. Damit gilt die Alarmbereitschaft für die verbleibenden Kolleg:innen. Es darf nicht passieren, dass immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt wird. Keine Arbeitsverdichtung auf Kosten der Mitarbeitenden!
In vielen Abteilungen wird es Kündigungen geben. Am Laufmeter müssen sich Teams von langjährigen Kolleg:innen verabschieden. Die Wunden der letzten Sparrunde sind noch immer nicht verheilt. Das soziale Gefüge, das Vertrauen und der Zusammenhalt wurden schwer beschädigt. In und zwischen Teams entsteht ein Konkurrenzdenken. Dies wurde mehrmals in den Personalversammlungen des SSM gesagt: „Wir fühlen uns, als wären wir in einer Dauerprobezeit“. Die Arbeit verdichte sich spürbar, der Druck steige ins Unermessliche, und die ständige Angst, beim nächsten Mal selbst betroffen zu sein, lähme viele.
Mittlerweile sind die Forderungen der Gewerkschaft SSM allen klar:
- Wir bestehen darauf, dass wertschätzend mit der Belegschaft umgegangen wird, auch wenn sich diese kritisch über aktuelle Entwicklungen äussert.
- Wir fordern Transparenz im Abbauprozess. Weiterhin gibt es keinen Überblick über alle Abbaumassnahmen und deren Umsetzung. Zudem wird die Belegschaft erst kurz vor Veröffentlichung informiert.
- Wir verlangen, dass sich SRF und die SRG gegen die politischen Angriffe wehrt.
Dies sei nun das letzte Konsultationsverfahren für SRF gewesen, so Nathalie Wappler. Die zukünftigen Abbaurunden werden über die SRG organisiert.
Dadurch entfernen sich die Entscheider aber weiter von den Mitarbeitenden. Die SSM-Gruppen SRF werden sich unter diesen Vorzeichen weiterhin Gehör verschaffen. Und wir verlangen von der Geschäftsleitung SRF, dass diese sich auch in Zukunft in der Sozialpartnerschaft mit dem SSM verpflichtet sieht.
Jetzt ist der Zeitpunkt, sich zu solidarisieren. Sprich Deine Kolleg:innen an, im SSM Mitglied zu werden. Zusammen werden wir für unsere Zukunft bei SRF eintreten. Nur so können wir gemeinsam die Arbeitsbedingungen verteidigen.