Den heute angekündigte Stellenabbau bei SRF nimmt die Mediengewerkschaft SSM mit Sorge zur Kenntnis. Noch vor knapp einem Jahr hatte SRF kommuniziert, dass die gesteckten Sparziele erreicht worden seien und dass durch den Transformationsprozess «SRF 2024» in Bereichen wie Digital und Technologie sogar neue Stellen aufgebaut würden.
Nur eine Woche nach dem Abschluss des dreijährigen Transformationsprojekts «SRF 2024», welches den Deutschschweizer medialen Service Public auch auf die Konsumgewohnheiten der jüngeren Generation einstellen sollte, wird jetzt ein neues Projekt lanciert. «SRF 4.0» soll der nächste Schritt in die digitale Transformation sein.
Die Arbeit hat sich in den vier Jahren seit 2020 stark verändert. Durch die digitale Transformation sind viele neue Aufgaben dazu gekommen. Die Anforderungen an die Mitarbeitenden sind insgesamt gestiegen. Gleichzeitig herrscht vielerorts das Gefühl, dass durch die digitale Transformation viel an Qualität und Inhalt eingebüsst wurde.
Der angekündigte erneute Schritt findet in einer politisch unsicheren Ausgangslage statt: mit politischen Akteuren, welche die öffentlichen Medien beschneiden und einem Bundesrat, der mit seiner Ankündigung, die Rundfunk- und Fernsehabgabe kürzen zu wollen, der Belegschaft von SRF und auch dem Schweizer Publikum schadet.
SRF begründet den Stellenabbau damit, dass die Rechnung stimmen muss. Die finanzielle Basis soll gesichert sein. Für das Personal jedoch, geht die Rechnung nicht auf. Der Abbau durch das Projekt «2024» war schmerzhaft; langjährige Mitarbeiter:innen wurden frühpensioniert und die Arbeit wurde mit immer weniger Ressourcen immer mehr verdichtet.
Ein erneuter Stellenabbau ist für das Personal nicht tragbar und die Qualität zu halten, nicht machbar. Diese erneute Transformation darf nicht auf den Schultern der Belegschaft von SRF ausgetragen werden.
Die Mediengewerkschaft SSM fordert deshalb ein Konsultationsverfahren. Die Belegschaft muss jetzt zu Wort kommen! Die Angestellten und die Gewerkschaft müssen sich dazu äussern können, wie ein weiterer Stellenabbau verhindert werden kann.