
Die von der SRG präsentierte Pläne im Rahmen des Projekts «Enavant SRG SSR» bedeutet eine tiefgreifende Transformation der Organisationsstruktur. Das SSM ist sich bewusst, dass ein linearer Sparauftrag, wie er bisher auf die Unternehmenseinheiten heruntergebrochen umgesetzt wurde, bei diesem finanziell hohen Sparvolumen und dem von der Politik vorgegebenen Tempo weder möglich noch sinnvoll ist. Das SSM begrüsst die Tatsache, dass die regionale Verankerung weiterhin als wichtiges Element der SRG angesehen wird. Die autonome Gestaltung des Angebots und der journalistischen Inhalte erachtet das SSM als zentral, weshalb es die Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam verfolgen wird.
Problematisch sieht das SSM jedoch die Ankündigung einer umfassenden Transformation des Unternehmens, die eine weitgehende Auflösung der regionalen, autonomen Unternehmensstruktur, die Vertikalisierung von Funktionsbereichen sowie die Integration von Swissinfo und SwissTXT vorsieht – ohne dass die SRG als Arbeitgeberin ein klares Bekenntnis dazu ablegt, wie diese Umstrukturierung konkret umgesetzt werden soll. Es bestehen offenbar weder klare Pläne in Bezug auf neue Arbeits- und Vertragsbedingungen noch darüber, wie ein möglicher Stellenabbau sozialverträglich abgefedert werden könnte. Dies schafft bei den Mitarbeitenden Unsicherheit und unnötige Ängste. Aus Sicht des SSM wäre es sinnvoll gewesen, in der Planung mehr Zeit zu investieren, um den Mitarbeitenden frühzeitig konkrete Informationen zu bieten und die massive Transformation, die alle Beschäftigten direkt oder indirekt betreffen wird, sorgfältig zu kommunizieren.
Gemäss Angaben der SRG geht es nun in die Konkretisierungsphase, in der auch die personalpolitischen Konsequenzen der angekündigten Transformation erarbeitet werden sollen. Das SSM fordert von der SRG, bei allen personalrelevanten Entscheidungen umgehend aktiv einbezogen zu werden, um sicherzustellen, dass der Transformationsprozess sozialverträglich gestaltet wird. Bislang wurde das Personal nicht einbezogen. Für alle weiteren Schritte ist der frühe Einbezug des Personals und der Gewerkschaft absolut zentral.